Die Initiative führt zu Überregulierung und ist kontraproduktiv 

Die Jungfreisinnigen Kanton Zug lehnen die Wohnraum-Initiative der Juso und der jungen Alternative ab. Der Wohnungsbau darf nicht Aufgabe des Staates sein.

Die Initiative der Juso und der jungen Alternative ist verführerisch und gefährlich. Niemand wehrt sich gegen „bezahlbaren Wohnraum“. Auch die Jungfreisinnigen natürlich nicht. Alle möchten in einer möglichst grossen Wohnung zu einem möglichst günstigen Preis wohnen.

Weil die Initiative bis in 20 Jahren einen starren Satz von 20 Prozent des gesamten Wohnungsbestandes im Kanton Zug nach Grundsätzen der Kostenmiete oder des preisgünstigen Wohnungsbaus fordert, wären davon auch bestehende Wohnungen betroffen. Das heisst, dass jede 2. neue Wohnung künftig keine oder nur eine minimale Rendite abwerfen dürfte. Damit sich der Bau von neuen Wohnungen noch rechnet, würden neben den Sozialwohnungen fast nur noch Luxuswohnungen entstehen. Der Mittelstand und die meisten Wohnungssuchenden gingen leer aus. Das wollen die Jungfreisinnigen verhindern.

Weil weder private Investoren noch Wohnbaugenossenschaften so viele preisgünstige Wohnungen in dieser Zeit bereitstellen könnten, müsste am Schluss der Kanton höchst persönlich die Wohnungen bauen. Das wäre nicht nur eine ungewollte Bevormundung der freien Wirtschaft, das wäre kontraproduktiv und vor allem auch extrem teuer. Allein zur Überwachung der Mietzinsen müssten zusätzliche Beamte eingestellt werden. Der Staatsapparat würde auf Kosten der Bevölkerung unnötig aufgebläht.

Der Kanton Zug hat seit der Überarbeitung des Richtplans 2013 genügend Instrumente zur Unterstützung und Förderung von preisgünstigem Wohnraum. Alle Parteien und Gemeinden haben diesen Förderungsmassnahmen zugestimmt. Die Wohnrauminitiative untergräbt diesen Konsens und ist reine Zwängerei.

Und wer zieht anschliessend in die vom Kanton subventionierten oder sogar selbst gebauten Wohnungen ein? Leider nicht Zuger, welche es sich momentan nicht mehr leisten können, sondern Ausserkantonale und Mieter, welche die Unterstützung des Staates nicht bräuchten.

Dies zeigt eindrücklich eine Analyse der Überbauung Roost, wo die Stadt Zug preisgünstigen Wohnraum gebaut hat: Fast die Hälfte der Mieter sind von extern in die Stadt zugezogen und ein Drittel der Bewohner hat ein Bruttoeinkommen von mehr als 10’000 Franken pro Monat.

Wie bereits erwähnt: Die Jungfreisinnigen sind nicht gegen bezahlbaren Wohnraum, sondern gegen Wohnungen für Ausserkanontale und Wohlhabende auf Kosten des Zuger Steuerzahlers. Darum stimmen wir am 21. Mai entschlossen NEIN.