Die Jungfreisinnigen Kanton Zug fordern, dass kein Beitrag vom Kanton Zug für die Kaserne der Schweizergarde geleistet werden soll. Falls jedoch Geld ausgegeben wird, soll das eingeplante Geld Opfer von sexuellem Missbrauch durch Kirchenvertreter zugunsten kommen. Die Trennung zwischen Kirche und Staat soll auch in diesem Bereich greifen und daher ist eine Unterstützung durch den Kanton Zug an den Bau einer neuen Kaserne unverständlich.

Der Zuger Regierungsrat stellte dem Kantonsrat im Dezember den Antrag, dass rund 130’000 Franken an den Bau einer neuen Kaserne der päpstlichen Schweizergarde fliessen sollen. Die Kommission will diesen sogar auf 200’000 Franken erhöhen. Dies ist für die Jungfreisinnigen Kanton Zug völlig unverständlich und deshalb fordern sie anstelle der Förderung der Kaserne, dass der Beitrag gestrichen wird und falls trotzdem ein Betrag gesprochen wird, das Geld einer Stiftung für die Opfer von sexuellem Missbrauch durch kirchliche Vertreter zuzusprechen.

“Die Jungfreisinnigen setzen sich seit jeher für eine konsequente Trennung von Kirche und Staat ein und finden deshalb ein finanzielles Engagement des Kantons zugunsten des Vatikans, dem Herzen der katholischen Kirche, unhaltbar und nicht mit diesem Grundsatz vereinbar.” sagt Colin Biermann, Vizepräsident der Jungfreisinnnigen des Kantons Zug. Des weiteren verfügt der Vatikan über ein Vermögen von mehreren Milliarden und über regelmässiges Einkommen durch verschiedenen Vermögenswerte. Deshalb ist es ihm durchaus zuzumuten, für die Schweizergarde, die in seinem Dienste steht, eine geeignete Kaserne bereitzustellen. Es ist nicht ersichtlich weshalb der Kanton Zug nun diesen mit rund 200’000 Franken unterstützen sollte.

Vielmehr erachten es die Jungfreisinnigen als ein wichtiges Anliegen, einen Beitrag an die Aufarbeitung des Unrechts aufgrund sexuellen Missbrauchs vieler Kirchenvertreter an Minderjährigen zu leisten. Dieses Thema ist seit Jahren bekannt und wird durch die Kirche selbst bisher stiefmütterlich behandelt. Deshalb fordern die Jungfreisinnigen des Kantons Zug, den geplanten Beitrag, wenn er nicht gestrichen wird, stattdessen einer entsprechenden Stiftung zukommen zu lassen.

Colin Biermann, Vizepräsident, 078 920 56 38