Die Jungfreisinnigen des Kanton Zug trotzen dem Regen und geben Vollgas, wenn es darum geht, die untaugliche Altersreform, die am 24. September zur Abstimmung kommt, zu «bodigen».

Für diejenigen, die lieber im Trockenen bleiben – hier ein kurzes Statement von Livio Gerber, Mitglied Vorstand Jungfreisinnige Zug, warum die AV2020 abzulehnen ist:

Wir Menschen sind bestrebt, in Dingen einen Sinn zu suchen, eine Notwendigkeit. Unter dem Deckmantel ebendieser Notwendigkeit können verführerisch leicht Lösungen angepriesen werden, zu welchen wir uns ohne den durch die Notwendigkeit ausgelösten Druck nicht hinreissen liessen. Wenn also sogar von den Befürwortern zugegeben wird, dass die «Altersvorsorge 2020», über welche wir am 24. September gleich in doppelter Form abstimmen dürfen, keine Lösung auf Dauer, aber «notwendig» ist/sei, sollte man sich zumindest fragen, ob man sich als «Opfer» der oben geschilderten Sachlage wiederfindet; einem also etwas untergeschoben werden will. «Verhandlungsdruck hochhalten» ist die Devise: Man bedenke, dass bei einem Nein der Verhandlungsdruck auf Parlament und den Bundesrat höher bleibt, praktikablere Lösungen zur Sicherung beider Vorsorgewerke vorzulegen; an Alternativen (Streichung des Koordinationsabzugs zu Gunsten von Teilzeitangestellten, Streichung der Arbeitnehmerbeiträge ab einem gewissen Alter, um die Bereitschaft der älteren Arbeitskräfte und damit deren Nettoeinkommen zu erhöhen, usw.) mangelt es nicht.

Hingegen ist die Bereitschaft bei einem Ja zu weitergehenden Verhandlung zu Gunsten einer nachhaltigen Stabilisierung sicherlich kleiner – nicht zu vergessen, dass die SP sich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht von ihren politisch-ideologischen Ambitionen in der vom Stimmvolk klar abgelehnten AHVplus-Initiative verabschiedet hat, die damals nur eine der drei Säulen berücksichtigte. Schicken wir die untaugliche Reform also zurück an den Absender, um den Spiess umzukehren und den Gesetzgeber in Zugzwang zu bringen.

Livio Gerber, Vorstand Jungfreisinnige Zug, Hünenberg See