Heute hat das Komitee für längere Ladenöffnungszeiten bestehend aus den jungen Grünliberalen, der junge SVP und den Jungfreisinnigen 2027 gültige Unterschriften für die +1 Initiative eingereicht. Diese verlangt, dass die Ladenöffnungszeiten im Kanton Zug am Abend jeweils um eine Stunde verlängert werden können. Mit einem Kompromiss möchte die Allianz der liberalen Jungparteien dem Bedürfnis der Gesellschaft entgegenkommen aber gleichzeitig den Schutz der Arbeitnehmenden gewährleisten.
Das Bedürfnis der Gesellschafts hat sich verändert
“Das Einkaufsverhalten der Kunden hat sich verändert, die Personen möchten vermehrt auch nach 19.00 Uhr einkaufen.” meint Gian Brun, Nationalratskandidat und Präsident der Jungfreisinnigen. Dies zeigen neben den langen Warteschlangen in den Bahnhofsläden auch die Statistiken: Während der Umsatz der traditionelle Läden stetig sinkt, steigen die Umsätze der Bahnhofs- und Tankstellenshops.
Zum neuen Bedürfnis beigetragen hat auch, dass sich die Gesellschaft verändert hat. Moderne Familienstrukturen, vermehrte Einzelhaushalte und veränderte Arbeitszeiten verlangen nach einer Anpassung an die Realität einer modernen Gesellschaft.
“Die Allianz der liberalen Jungparteien reicht mit dieser Initiative einen waschechten Kompromiss ein”, so Brun. Mit dem Wissen darum, dass eine vollständige Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten schon einmal knapp abgelehnt wurde sowie auch aus Rücksicht vor den Arbeitnehmenden reichen die liberalen Jungparteien einen moderaten Vorschlag ein. Die Bedürfnisse der Bevölkerung sowie der Arbeitnehmenden werden beide berücksichtigt.
Freiwillige Regelung
“Mit der Initiative soll das veraltete Ladenöffnungsgesetz aus dem Jahr 2003 angepasst werden.” meint Chris Greter, Vizepräsident der Jungfreisinnigen. Hierbei handelt es sich eine moderate Lockerung des Gesetzes, welche es den Läden erlauben würde, eine Stunde länger geöffnet zu haben. Dies würde bedeuten, dass die Öffnungszeiten unter der Woche neu bis 20.00 Uhr und am Samstag bis 18.00 wären. An den Öffnungszeiten für Sonntag würde sich weiterhin nichts ändern.
“Ob ein Geschäft die neuen Ladenöffnungszeiten übernimmt, ist voll und ganz die Entscheidung der Betreibenden.” so Greter. Mehr Kompetenz, Eigenverantwortung und Freiheit stehen im Zentrum dieses Kompromisses. Der Kanton Zug ist eine konservative Ladenöffnungszeiten-Insel. Wir sind fast komplett umgeben von Kantonen, welche kein oder zumindest ein weitaus lockereres Ladenöffnungsgesetz kennen. Dies führt dazu, dass heute viele Zugerinnen und Zuger ihre Einkäufe hinter der Kantonsgrenze verrichten. Mit unserer Initiative möchten wir den Einkaufstourismus stoppen, was auch dem Klima hilft.
Reduziert die Bevorzugung der Convenience Läden
Im Schweizer Detailhandel ist in den letzten Jahren keine Sparte so stark gewachsen wie der Convenience Handel. Im 2014 betrug der Anteil des Convenience-Handels im gesamten Lebensmittelhandel 11%, das sind mehr als 5 Milliarden CHF! (Quelle: Marktforschungsinstitut GfK Switzerland, 2015, 25 Jahre Detailhandel Schweiz) Diese Verkaufslokale am Bahnhof und bei den Tankstellen sind ganz klar im Vorteil, weil diese bis 22 Uhr geöffnet sein dürfen. Dies ist ungerecht und benachteiligt alle anderen Ladenbesitzer. “Mit unserer Initiative gehen wir einen Schritt in Richtung Gleichbehandlung aller Läden” so Nicolas Burnier, Präsident der jungen SVP.
Schutz der Arbeitnehmenden gewährleistet
Bezüglich der Rechte der Arbeitnehmenden ist wichtig klarzustellen, dass die diese gemäss dem schweizerischen Arbeitsrecht und den Gesamtarbeitsverträgen unverändert bleibt. Die Wochenarbeitszeiten, Überstundenregelungen und Kompensation bleiben wie gehabt. “Der unternehmerische Detailhändler verlängert die Öffnungszeiten nur, wenn eine echte Nachfrage der Konsumenten mit einem angemessenen Aufwand begegnet werden kann.” so Tabea Estermann, Co-Präsidentin der junge Grünliberalen. In einem solchen Fall werden zusätzliche Stunden geschaffen, die zusätzliche Stellenprozente bedeuten. Gemäss Bundesamt für Statistik sind in der Schweiz im 2018 7.3% der erwerbstätigen Personen unterbeschäftigt. Das bedeutet, diese Arbeitnehmer arbeiten Teilzeit und möchten gerne ihr Pensum erhöhen oder Vollzeit arbeiten. “73.6% der Unterbeschäftigen sind Frauen, davon besonders betroffen sind Mütter mit Partner sowie alleinerziehende Mütter.” so Estermann. Zusätzliche Stellenprozente im Detailhandel kommen jenen zu Gute, die nicht den Job wechseln möchten, aber gerne mehr Stellenprozente hätten. Für Stellenprozente, welche nicht durch bestehende Arbeitnehmer abgedeckt werden, entstehen interessante Jobs für Studierende.
Bei Fragen:
Gian Brun, Präsident Jungfreisinnige Kanton Zug, 076 572 55 67
Tabea Estermann, Co-Präsidentin Junge Grünliberalen Kanton Zug, 079 583 57 55
Nicolas Burnier, Präsident junge SVP Kanton Zug, 076 326 21 97
Chris Greter, Vizepräsident Jungfreisinnige Kanton Zug, 079 192 77 55